Quartiersfest auf dem Markplatz am 3. September 2021: Auftaktveranstaltung des Quartiersmanagementes Nahariyastraße
Bei schönem Spätsommerwetter machte am 3. September 2021 der Marktplatz in der Nahariyastraße 23-33 seinem Namen alle Ehre. An den vielen Ständen der lokalen Träger und Einrichtungen konnte man sich Informationen rund um das Leben im Quartier Nahariyastraße holen und sich austauschen. Für die vielen kleinen Gäste wurde natürlich auch gesorgt, so wurde zusätzlich zum Informationsangebot fleißig gebastelt, gemalt und mit der Siebdruckmaschine gedruckt. Bewegung gab es auf dem Fahrradparcours der Polizei, beim Spielmobil, an der Torwand und dem Kicker und bei bwgt e.V. Und es gab an verschiedenen Ständen leckeres Essen und Getränke für alle.
Die Auftaktveranstaltung des Quartiersmanagements Nahariyastraße wurde eröffnet von Dr. Sandra Obermeyer, Abteilungsleiterin bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und Jörn Oltmann, stellvertretender Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg und Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bauen. Sie warben für Kooperation mit dem QM und riefen die Anwohnerinnen und Anwohner dazu auf, die Gelegenheit wahrzunehmen, in ihrem Wohnumfeld bei Verbesserungen mit zu wirken und sich einzubringen. Über die Beteiligungsmöglichkeiten im QM-Verfahren informierten im Anschluss Peter Pulm und Kadriye Karci vom Team des Quartiersmanagements. So konnten bereits drei Projekte auf den Weg gebracht werden. Sie lauten: „Eltern aktiv für Bildung“, „Netzwerk Sprachbildung im Quartier Nahariyastraße“ und schließlich geht es um „eine Zukunft für den Marktplatz“. Die Nutzungsmöglichkeit dieser Fläche wurde also schon direkt vor Ort erprobt. Wir freuen uns auf weitere spannende Aktivitäten vor Ort. Gemeinschaftliches Ziel sei es „Lösungen zu entwickeln, ohne die Probleme zu ignorieren“, so Quartiersmanager Peter Pulm. Mehr zu den Projekten können Sie im Artikel zum Nahariyaforum 2021 erfahren.
In der ersten Dezemberhälfte 2021 findet die erste Wahl zum Quartiersrat statt. An der Mitwirkung interessierte Anwohnerinnen und Anwohner können sich schon ab 16 Jahren beteiligen, sie können kandidieren und wählen. Wir informieren darüber in Kürze. Quartiersmanagerin Kadriye Karci stellte die Aktionsfondsjury vor, die bereits mit ihrer Arbeit begonnen hat, aber noch weitere Mitglieder sucht. Näheres über die Beteiligungsmöglichkeiten erfahren Sie unter der Rubrik „Mitmachen“. Weitere Pläne des QM für 2021 ist die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, um die Möglichkeiten und Arbeit des Quartiersmanagements noch breiter bekannt zu machen.
Vor den Reden spielte die Bläserklasse der Nahariya-Schule mit der „Ode an die Freude“ einen kräftigen „Tusch“. Die Aufregung stand den jungen Musikerinnen und Musikern ins Gesicht geschrieben. Aber alle Anwesenden, darunter viele treue Fans, Eltern und Lehrerinnen der Nahariya-Schule, machten den Kindern Mut, ihren öffentlichen Auftritt gut zu meistern. Nach den Reden folgten zwei weitere Stücke, und die Begeisterung war groß.
Im Anschluss an die Begrüßungsreden kamen Dr. Sandra Obermeyer und Jörn Oltmann gemeinsam mit dem QM-Team auf ihrem Rundgang an den Ständen mit verschiedenen Einrichtungen und Trägern ins Gespräch und informierten sich über deren Arbeit und die Zielgruppen. Sie hatten auch ein Ohr sowie Notizblock für Wünsche, Sorgen und Nöte dabei. Wir haben sie begleitet.
Den Anfang machte der Stand der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade, die auch das neue Familienzentrum Nahariyastraße 33 betreibt. Hier werden Eltern in Erziehungsfragen beraten, es gibt auch viele Kurse insbesondere für Eltern mit Babys und Kleinkindern. Kontakt: familienzentrum@kg-lira.de, Tel: 030 70722300, www.berliner-familienzentren.de
Die Kindertagesstätte Nahariyastraße 21 betreut hingegen die Kleinsten im Quartier. Die Erzieherinnen am Stand widmen sich ihrer Arbeit mit viel Engagement, wie sie jedoch bemerkten, wirkt sich die schlechte Verkehrsanbindung ins Quartier durchaus erschwerend aus, um neue Kolleginnen und Kollegen zu finden – zusätzlich zur prekären Situation, dass der Stellenmarkt leer ist. Kontakt: https://www.kitas-sued-west.de/content/nahariyastrasse
Eltern und Familien, die sich gerade in einer nicht so schönen Lebenssituation befinden, können beim „Tannenhof“, beim AHB und bei MaLi, einem Kooperationsprojekt der beiden Träger, Hilfe finden. Tagesgruppen, stationäre Wohngruppen und ambulante Hilfe für Familien wird hier angeboten. Auch Suchtberatung und Präventionsangebote stehen auf dem Programm. Kontakte: https://www.tannenhof.de/kinderhilfe/, http://mali-berlin.org/, www.ahb-berlin-leipzig.de
Das Engagement der Stadtteilmütter Tempelhof-Schöneberg im Quartier erweitert das Angebot und die Zugangsmöglichkeiten für die Elternarbeit maßgeblich. Kontakt:https://nusz.de/stadtteilmuetter/
Mit vielen bunten Blusen und leuchtenden Sitzmöglichkeiten lud der Laden des „Tausch-Treffs“ zum Verweilen ein. Hier wird Nachhaltigkeit gelebt und ein Plausch mit den netten, ehrenamtlichen Helferinnen ist allemal drin! „Bringste was – kriegste was“ lautet die Devise, und es können viele praktische und schöne Dinge ertauscht oder auch für kleines Geld erworben werden. Der Laden ist am Montag von 13 bis 17 Uhr und am Dienstag und Donnerstag jeweils von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Kontakt: https://nusz.de/aktiv-im-stadtteil/tauschtreff/
Zur sozialen Stadtentwicklung gehört auch das Brennpunktthema „bezahlbarer Wohnraum“. Und so war die Mieter- und Sozialberatung Lichtenrade die passende Nachbarschaft am Stand des Quartiersmangement Nahariyastraße. Die bezirkliche Beratungsstelle berät zu Fragen des Mietrechts und führt allgemeine Sozialberatung z.B. zum WBS durch und vermittelt zu weiterführenden Stellen. Träger ist die AG SPAS e.V. Kontakt: Sprechstunde ist immer freitags von 10 bis 13 Uhr, Tel: 0176 456 347 40, Waschhaus Lichtenrade, Groß-Ziethener-Straße 94, 12309 Berlin
Für die älteren Anwohnerinnen und Anwohnern hält die Seniorenfreizeitstätte im Gemeinschaftshaus Lichtenrade von Montag bis Freitag zahlreiche Angebote bereit. Wie es so schön heißt, haben Rentner am wenigsten Zeit. Kein Wunder, denn die Möglichkeiten reichen von sportlichen Angeboten über Tanz-, Mal- und Gitarrenkurse bis hin zum entspannten Kaffeeklatsch mit Kartenspiel. Wer mal vorbeischauen möchte, ist herzlich willkommen. Bitte melden Sie sich vorab an - Kontakt: 90277-8136, Ulrike Bertheau
Eigentlich etwas für alle Generationen ist das „Kindermuseum unterm Dach“ in der Alten Mälzerei Lichtenrade in der Steinstraße 41. Hier geht es um gesunde Ernährung. Kinder können alles rund ums Essen und Trinken erkunden und dabei auch nachhaltig sein. Eine „Kostprobe“ konnte man sich schon direkt am Stand „erfühlen“, gewappnet mit blickdichter Taucherbrille. Für Familien ist das Museum montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Schulklassen und Gruppen nach Voranmeldung. Kontakt:www.kindermuseum-unterm-Dach.berlin
Der Internationale Bund Berlin-Brandenburg ist ein großer Träger, der sich neben vielen anderen sozialen Angeboten der Hilfe für wohnungslose und von der Wohnungslosigkeit bedrohte Familien verschrieben hat. Auch im Quartier Nahariastraße gibt es einige Unterkünfte über die „Dezentrale Wohnraumversorgung“. Familien, Paare und alleinstehende Frauen und Männer in Wohnungsnot finden hier in einem Umfeld außerhalb der gängigen Wohnheime und Unterkünfte eigenen Wohnraum. Kontakt: E-Mail: claudia.nickel@ib.de, Dezentrale Wohnraumversorgung Nahariyastraße 25, 12309 Berlin, Tel.: 030 20059764-0, E-Mail: wh-b-lichtenrade@ib.de https://ib-berlin.de/standort/210879/
Lieben Sie die Natur? Der Trägerverein Lichtenrader Volkspark e.V. tut das auch und packt dabei kräftig mit an. Im Jahr 1981 hat der Verein den ersten Pachtvertrag über das Gelände erhalten und kümmert sich seither um die Anlage, Pflege und den Erhalt des Volksparks. Dabei wird der Volkspark nur durch ehrenamtliches Engagement gepflegt und betreut. Um das schöne Gelände weiter erhalten zu können, werden dringend neue helfende Hände gesucht. Treffpunkt ist jeden Mittwoch und Samstag im Werkhof von 9 bis 13 Uhr an der Carl-Steffeck-Straße/Ecke Hanowsteig.
Die evangelische Gemeinde betreibt auch das Kinder- und Jugendhaus in der Nahariastraße 19. Hier arbeiten vier Mitarbeiter/innen mit Kindern und Jugendlichen von 6 bis 17 Jahren von Montag bis Freitag, jeweils von 15 bis 18 Uhr. Dienstags und Mittwoch ist das „Café für Kids“ geöffnet, es gibt auch Mädchen- und Jungentage, und freitags gemeinsame Aktivitäten bis in den Abend. Am Wochenende sind gemeinsame Ausflüge möglich. Die Grafik- und Druckwerkstatt wird übrigens von einem echten Profi angeleitet. Am Stand konnten die Kinder selbst Haushaltsschwämme bedrucken, eine saubere Sache. Kontakt:www.kjh-berlin.de
Für neu in Deutschland angekommene Familien eröffnen sich viele Fragen rund um den Behörden- und Antragsdschungel. Die Integrationslotsinnen und -lotsen in Tempelhof-Schöneberg bieten Vermittlung und Behördenhilfe in vielen Sprachen an. Ob Arabisch, Persisch oder Russisch, die Beratung ist kostenlos. Träger ist hier das Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum in der Ufa-Fabrik. Am Stand präsentierten sich auch die Starthelferinnen. Kontakt:integrationslotsen@nusz.de oder starthilfe@nusz.de
Im Quartier Nahariyastraße gibt es drei große Vermieter, die Adler Group, die IDEAL Wohnungsbaugenossenschaft und die Degewo. Sie präsentierten sich einmütig an einem gemeinsamen Stand und stellten sich den Fragen der Festbesucher. Die Degewo hatte sogar einen ihrer Mieterbeiräte mitgebracht.
Sein sehr besonderes Fotoprojekt „Grüße aus der Nahariyastraße“ präsentierte der Fotograf Marvin Systermanns an seinem Stand. Ehrenamtlich porträtiert er Menschen und Plätze im Quartier und hebt die besondere Poesie hervor, die ein Berliner Großraumquartier auch unbedingt zu bieten hat. Geplant sind noch viele weitere Bilder, auf die wir uns freuen können. Im Oktober wird es eine erste Ausstellung im evangelischen Gemeindehaus geben. Marvin Systermann sucht weiterhin Interessierte aus dem Quartier, die sich von ihm porträtieren lassen möchten. Melden Sie sich bei ihm unter briefe.aus.nahariya@gmail.com
Die Mobile Jungendarbeit führt im Kiez das Outreach Team Lichtenrade durch. Dazu gehören auch die Räume des Jugendtreffs Waschhaus in der Groß-Ziethener Straße 94. Sie sind nachmittags bis abends für junge Menschen zwischen 12 und 21 Jahren geöffnet.
Das Fest war für alle Beteiligten eine runde Sache. Die Atmosphäre war gut, das Wetter auch, und alle freuten sich darüber, auf diese Art und Weise zusammen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch das Quartiersmanagement erfuhr auf dieser Auftaktveranstaltung der besonderen Art erneut, dass es im Quartier willkommen ist und dass man gemeinsam etwas für den Stadtteil und seine Menschen erreichen möchte.
Text & Fotos: Kerstin Heinze, Foto von Dr. Obermeyer: Corinna Lippert