Das 7. Nahariyaforum im Oktober 2024 in der Nahariya-Schule

Aktuelles aus dem Kiez, die Rubrik Nachgehakt, mehrere Projektvorstellungen und der Abschied von der bezirklichen Koordinatorin Corinna Lippert sowie Musik von der Bläserklasse: Es war ein ganz besonderes Stadtteilforum.

Proben vor dem Auftritt...

Herzlich Willkommen: Quartiersmanagerinnen Valerie Stolp und Kadriye Karci (von links)

Freude am gemeinsamen Musizieren brachte die Bläserklasse in die Aula

Frau Trieglaff von der Bläserklasse der Nahariya-Schule

Jörg Riese ist der neue Vereinsvorsitzende des Lichtenrader Volkspark e.V.

Schulleiter Simon Peter und Stadträtin Eva Majewski

Übergabe des Staffelstabes von Corinna Lippert (rechts) an die neue bezirkliche Koordinatorin Firdaous Fatfouta-Hanka

Irina Engelmann und Alexandra Däxl vom Nachbarschaftszentrum Bornhagenweg

Eva Majewski (CDU), Stadträtin für Stadtentwicklung und Facility-Management im Bezirk Tempelhof-Schöneberg

„Unsere Küche im Quartier Nahariyastraße“: Tanja Krakowski und Robin Goldmann vom Trägerverein RESTLOS GLÜCKLICH

Nikolai Becker von der Stiftung Naturschutz präsentierte das Projekt naturbegleiter*

"Quartiere im Dialog - Gemeindewerkstatt Lichtenrade" darüber berichtete Thorsten Stellmacher

Blumen für Corinna Lippert von Dr. Katja Adelhof und Alexandra Kast von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (von links)

...und Bluemen gab's natürlich auch vom QM-Team

von links: Valerie Stolp, Firdaous Fatfouta-Hanka, Stadträtin Eva Majewski, Corinna Lippert und Kadriye Karci

von Gerald Backhaus 

Aktuelles aus dem Kiez, die Rubrik Nachgehakt, mehrere Projektvorstellungen und der Abschied von der bezirklichen Koordinatorin Corinna Lippert sowie Musik von der Bläserklasse: Es war ein ganz besonderes Stadtteilforum. Auf der Bühne in der Aula der Nahariya-Grundschule waren am 10. Oktober 2024 bereits Musikinstrumente aufgebaut und die Kinder spielten sich warm, als die ersten der rund 40 Forumsgäste eintrafen. Schulleiter Simon Peter sprach ein paar Worte zur Begrüßung, bevor die Bläserklasse seiner Schule unter Leitung von Frau Trieglaff mehrere Musikstücke spielte. Das Publikum wurde zum akustischen Mitmachen aufgefordert, was gut gelang. Eva Majewski (CDU), Stadträtin für Stadtentwicklung und Facility-Management im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, leitete wie gewohnt das Forum. Sie gab nach dem musikalischen Auftakt auch den Kindern der Bläserklasse einen kleinen Einblick darüber, was „die Erwachsenen hier beim Forum eigentlich so machen.“

Kiez aktuell

Bei diesem Tagesordnungspunkt ging es unter anderem um die Vorstellung von Jörg Riese. Er ist der neue Vereinsvorsitzende des Lichtenrader Volkspark e.V. und freut sich auf die Zusammenarbeit mit allen, die sich im Volkspark einbringen möchten. 

Außerdem wurde die Idee besprochen, den Lichtenrader Dorfteich zum Schwimmen freizugeben.

Nachgehakt

Corinna Lippert berichtete über die Frage nach einem Wochenmarkt auf dem Marktplatz an der Nahariyastraße. Den wünschen sich viele hier. Ein Marktbetreiber aus Brandenburg sei interessiert daran, auf diesem Platz einen Wochenmarkt zu veranstalten, doch müsse das die Adler Group als Eigentümerin des Marktplatzes genehmigen. Leider habe sich Adler dazu bislang nicht positioniert. 

„Doch es wird Märkte geben“, stellte Corinna Lippert fest. Das bereits aktive QM-Projekt „Buntes Leben im Quartier“ von Kerstin Hause hat zum Marktplatz schon einiges bewegt. Quartiersmanagerin Kadriye Karci ergänzte, dass ein neues gefördertes Projekt mit dem Titel „Gemeinsam am Marktplatz“ seine Arbeit aufgenommen hat. Darin geht es um alle möglichen Markt-Arten: von  einem Tauschmarkt für Babysachen bis zum klassischen Flohmarkt. Was ist beim Marktplatz wichtig? Dazu ist Mitmachen bei dem neuen Marktplatz-Projekt ausdrücklich erwünscht - Kontakt zum Projektträger, der stadt.menschen.berlin GmbH: marktplatz@stadt-menschen-berlin.de

Zum Cannabis-Problem auf Spielplätzen sowie den Arealen von Schulen und Kindergärten in Lichtenrade wurde mitgeteilt, dass bei der Polizei dazu keine Anzeigen gemacht wurden. Wem etwas Unerlaubtes auffällt, soll sich am besten an die Internetwache der Berliner Polizei wenden, ergänzte der anwesende Polizeibeamte Herr Hahn: https://www.internetwache-polizei-berlin.de/ Anonyme Anzeigen sind auch beim zuständigen Revier 47 möglich.

Ob morsches Holz oder verdreckte Sandkisten - Stadträtin Eva Majewski berichtete, dass sie die Bauaufsicht mobilisiert hatte, um Mängel auf den Spielplätzen im Quartier festzustellen. Diese Bestandsaufnahme ermöglichte die konkrete Ansprache der Eigentümer - meist Wohnungsunternehmen, darunter z.B. Adler. Leider sei der Einfluss des Bezirkes auf private Vermieter begrenzt, was Reparaturen und die Reinigung angehe. Lediglich bei einer drohenden Gefährdung durch kaputte Geräte könne ein Spielplatz vom Amt komplett gesperrt werden.

Zum wilden Parken vor der Nahariya-Schule wurde berichtet, dass diese Situation vor allem durch die Eltern der Kinder der Sprachklassen verursacht werde, die ihre Kinder - weil von weiter her kommend - mit Autos zur Schule bringen. Gegen die Idee, vor der Schule einen Zebrastreifen einzurichten, argumentierte eine anwesende Mutter, dass das den Verkehr total lahm legen und wegen der vielen vor der Schule Herumstehenden sogar eine Gefahr darstellen würde.

Gegen die Auto-Raserei im Wohngebiet, wo eigentlich die Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h gilt, würden mehr Polizeikontrollen wirken. So lautete ein Vorschlag aus dem Forum. „Und warum eigentlich wird Tempo 30 auf der Groß-Ziethener Straße nicht bis zur Landesgrenze zu Brandenburg durchgezogen?“ fragte ein Anwohner.

Zur Müll-Problematik monierte eine Anwohnerin aus den Einfamilienhäusern an der Groß-Ziethener Straße die Vermüllung rund um die dortigen Glascontainer. Der Müll locke Nagetiere an, die sich dann vermehrt auch in die in der Nähe parkenden Autos verbeissen.

Dass Plakate, die das Nahariyaforum bewerben, abgerissen werden, kritisierte ein Forumsgast. Seine Idee war, Plakate im kleineren Format DIN A4 zu erstellen und direkt in die Briefkästen zu verteilen. Dem widersprach eine Mieterin aus der Ideal-Siedlung damit, dass die großen Plakate dort sogar in den offiziellen Schaukästen hängen würden. Das Abreissen der Plakate sei wohl vor allem ein Problem in den Häusern der Adler Group. Quartiersmanagerin Kadriye Karci ergänzte, dass sich die Degewo-Mieter nicht so sehr mit dem QM und dem Nahariyaforum identifizieren würden. Projektträgerin Kerstin Hause empfahl, direkt auf die Leute zuzugehen und sie auf der Straße anzusprechen. Damit habe sie z.B. im Vorfeld des Festes im Volkspark sehr gute Erfahrungen gesammelt. Ein Mieter aus den Adler-Wohnhäusern informierte über eine „Mieterinitiative Nahariykiez“, die sich als Chat-Gruppe im Messenger-Dienst WhatsApp organisiert habe.

Das Projekt "Unsere Küche im Quartier Nahariyastraße"

Quartiersmanagerin Valerie Stolp moderierte die Vorstellung des von ihr betreuten Projektes „Unsere Küche im Quartier Nahariyastraße“ an. Tanja Krakowski und Robin Goldmann vom Trägerverein RESTLOS GLÜCKLICH sind vor allem auf dem Gebiet der Bildungsarbeit tätig. „Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Lebensmittel sinnvoll verwendet werden“, sagte Tanja Krakowski im Angesicht von 18 Mio. Tonnen Lebensmitteln, die in Deutschland pro Jahr weggeworfen werden. Im Rahmen des Projektes laden sie und ihr Kollege zu geselligen Kochangeboten ein, die den Beteiligten und auch dem Klima gut tun sollen. Bei den kostenlosen Kochkursen und kreativen Aktionen sollen alle zusammenkommen, die Freude am Kochen, Essen und Zusammensein haben. Wissen über die richtige Lagerung von Lebensmitteln, eine kreative Resteverwertung und ähnliches werden vermittelt. „Brotbuletten statt Buletten aus Hackfleisch, aber ohne erhobenen Zeigefinger“.

Inzwischen konnten Tanja und Robin eine regelmäßige Kochgruppe etablieren, die sich an jedem dritten Mittwoch im Monat von 10 bis 13 Uhr im Familienzentrum der Nahariya-Grundschule trifft. Dort werden Rezepte aus aller Welt teilweise mit geretteten Lebensmitteln vom Kooperationspartner Denns Biomarkt gekocht. Wer mag, erzählt beim Schnippeln und Rühren eine Anekdote, und am Ende gibt es ein frisches Buffet mit den selbst zubereiteten Speisen. Sie machen das, „um zu inspirieren, frisch und regional zu kochen, und zu merken, dass auch die Gemüseküche lecker sein kann“, so Robin. „Gemeinsam mit Euch“, lautet das Motto des Kochprojektes. Wer Ideen und Wünsche hat, kann sich gern melden. „Wir sind mobil und können fast überall kochen.“  Kontakt: unsere.kueche@restlos-gluecklich.berlin Mehr zu diesem Projekt hier

Das neue Nachbarschaftszentrum im Bornhagenweg 43

Über das neue Nachbarschaftszentrum im Bornhagenweg 43 berichteten dessen zwei Vertreterinnen Alexandra Däxl und Irina Engelmann. Am 10. September 2024 hatten sie die neuen Räume feierlich eröffnet. Das Pestalozzi-Fröbel-Haus ist der Träger des Nachbarschaftszentrums im Erdgeschoss eines Neubaus der degewo am Bornhagenweg 43. Der Innenausbau wurde aus QM-Mitteln des Programms Sozialer Zusammenhalt (Baufonds) gefördert. Regelmäßig finden hier Ehrenamts-Sprechstunden statt, außerdem sind Energieberatung und Erste-Hilfe-Kurse sowie eine Gemeindewerkstatt geplant. „Es gibt genug Platz bei uns, und wir freuen uns auf neue Kontakte und gute Ideen zur Raumnutzung.“ Derzeit gibt es noch keine regulären Öffnungszeiten. Geöffnet ist immer dann, wenn Angebote stattfinden. Und das Programm wächst und wächst, so Alexandra Däxl. Mehr zum Nachbarschaftszentrum Bornhagenweg hier

Neues aus dem QM

Quartiersmanagerin Valerie Stolp berichtete, dass es aktuell 10 QM-geförderte Projekte gibt. „Gemeinsam am Marktplatz“ hat im Juli 2024 begonnenProjekträger ist wie bei dem laufenden Projekt „Wir für die Umwelt“ die stadt.menschen.berlin GmbH. Luka Wilke war als Vertreter beider Projekte anwesend - zusammen mit Lorena Gùzmann für das Marktplatz-Projekt sowie mit Yazeed Zomout für das Umwelt-Projekt. Das Projekt "Auf gute Nachbarschaft für Jung und Alt" wird vom Projektträger Pestalozzi-Fröbel-Haus durchgeführt. Es soll im Januar 2025 beginnen. Details zu den QM-Projekten findet man auf https://www.qm-nahariyastrasse.de/projektfoerderung/projektfonds

Außerdem warb Valerie Stolp für neue Ideen zum Aktionsfonds, durch den das QM kleine Nachbarschaftsfeste, Basteltreffen u.ä. mit bis zu 1.500 Euro pro Aktion finanzieren kann. Welche Vorschläge den Zuschlag erhalten, darüber entscheidet die Aktionsfondsjury. Die sucht nach wie vor engagierte Mitglieder. Mehr dazu auf https://www.qm-nahariyastrasse.de/mitmachen/aktionsfondsjury

Peer Dannenberg als neuer Praktikant im QM wurde vorgestellt. Er studiert Stadt- und Regionalplanung in Kassel und unterstützt das QM-Team bis einschließlich Februar 2025.

Nikolai Becker von der Stiftung Naturschutz präsentierte das Projekt naturbegleiter. Ziel dieses Projektes in Zusammenarbeit seiner Stiftung mit dem Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. ist es, Menschen hinaus in die Natur zu bringen und dort kundig zu begleiten. Man kann auch ein Seminar besuchen, um selbst Naturbegleitungen mit Interessierten durchzuführen. Im Nachbarschaftszentrum Bornhagenweg 43 wird es dazu am 26.10.2024 eine Fortbildung mit einer Frau geben, de u.a. Jägerin und Wildnispädagogin ist. Kontakt: dienaturbegleiter@stiftung-naturschutz.de

Quartiere im Dialog - Gemeindewerkstatt Lichtenrade: Dass Wohnen nicht an der Wohnungstür endet, schilderte Thorsten Stellmacher. Er organisiert - unterstützt durch die Deutsche Bahn Stiftung - zwei dieser Werkstätten, und zwar am 14.10.24 im Evangelischen Gemeindezentrum Nahariyastraße und am 24.10.24 im Nachbarschaftszentrum Bornhagenweg. Beginn ist jeweils um 16 Uhr. Kontakt per Telefon 030 / 58 63 70 04 und E-Mail quartiersdialog@igfberlin.de

Corinna Lippert verabschiedet sich

Zum Schluss gab es als Höhepunkt des 7. Nahariyaforums die Verabschiedung von Corinna Lippert in den Ruhestand. Sie bekam viele Blumen und es flossen auch Tränen, als Stadträtin Eva Majewski den beruflichen Werdegang der bezirklichen Koordinatorin skizzierte. Corinna Lippert wirkte „sagenhafte 25 Jahre“ im Bereich des Berliner Quartiersmanagements. Seit 2012 war sie für das Bezirksamt in der QM-Koordination tätig und hatte in den ersten Jahren das QM-Gebiet Schöneberger Norden betreut. Die Leistungen von Corinna Lippert wurden gewürdigt von Alexandra Kast und Dr. Katja Adelhof als Vertreterinnen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, ebenso vom QM-Team und vielen der anwesenden Forumsgäste. Als Corinna Lipperts Nachfolgerin, mit der es eine längere Einarbeitungszeit gegeben hat, wurde von der Stadträtin Firdaous Fatfouta-Hanka vorgestellt. Nach dem offiziellen Teil verweilten einige Gäste noch bei Getränken und einem Imbiss zu Gesprächen in lockerer Runde. 

Das nächste Nahariyaforum findet am im Frühjahr 2025 statt. 

Mehr zu den bisherigen Nahaiyaforen hier ...

Text und Fotos: © Gerald Backhaus 2024 für das QM Nahariyastraße

Das Nahariyaforum ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des QM Nahariyastraße und des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg.